Agile Hochschuldidaktik

INHALT

Es war einmal ein Dozent, der merkte: Immer dann, wenn er sehr genau auf die Lernenden hörte, tat er nicht mehr das, was er geplant hatte; sondern das, was die Lernenden hier und jetzt brauchen. Genau so entstanden Sequenzen, während denen die Lernenden besonders schnell, viel und engagiert lernten. Er zählte eins und eins zusammen und entdeckte: Es gibt nicht nur agile Projektmethoden und agile Softwarentwicklung, sondern auch agile Didaktik.

Er geriet in Schwierigkeiten, als er begann, KollegInnen auf die Gefahren der Planeinhaltung hinzuweisen: Vorausentschiedenes wird nur noch abgespult; Studierende, die kritisch denken, stören, obwohl sie doch nachweislich engagiert sind. Lernende erleben ihre Umwelt als unbeeinflussbar - ist da Passivität nicht eine gute Form darwinistischer Anpassung? Auf diese Hinweise reagierte das Umfeld irritiert, teils abweisend, bisweilen genervt, vermutlich überfordert.

Inzwischen lief es aber in der Lehrpraxis immer besser. Zunehmend riskanter gestaltete ungeplanter Abläufe folgten, sogar in großen Gruppen. Nicht alles klappte einwandfrei, aber manches super.

Nun fand er plötzlich MitstreiterInnen: KollegInnen stimmten der Grundidee zu, trugen neue Ideen und Erfahrungen bei. Er stellte zunehmend fest, wieviel lernpsychologische Forschung für diesen Ansatz spricht; lernte (teils im Rahmen peinlicher Misserfolge), wo auch die Grenzen der Idee liegen könnten – und wie man Plan mit Nichtplan verheiratet. Aus den Erfahrungen, Diskussionen und Reflexionen entstand das Buch „Agile Hochschuldidaktik“.

Und wenn er nicht gestorben ist, kommt er am 6. und 7. Juni ins DiZ und freut sich auf die, die auch da sein werden und auf das, was dann passiert.

P.S.: MeisterIn in agiler Hochschuldidaktik zu werden, ist ein Lebensprojekt. Wir sehen uns trotzdem nur an zwei Tagen …

SIE ALS TEILNEHMENDE

• definieren Ihre eigenen drei wichtigsten Lernziele für diese Veranstaltung selbst und schicken sie bald nach der Anmeldung an waldherr@diz-bayern.de.
• entwickeln neue Strategien, mit dem Potenzial des Ungeplanten kreierend umzugehen.
• vervielfältigen Ihre Fähigkeiten, Studierenden zuzuhören und auf sie einzugehen.
• flexibilisieren Ihren Umgang mit der Tatsache, dass Gang und Erfolg einer Lehrveranstaltung entscheidend von den Lernenden abhängen.